Ein interkulturelles Orchester mit bis zu 80 MusikerInnen. Sie kommen aus den verschiedensten Kulturkreisen, sie leben alle in oder um Tübingen. Die Musik die sie spielen, haben sie selbst mitgebracht. Es sind Stücke aus der Tradition ihres jeweiligen Kulturkreises.
So erklingen zum Beispiel brasilianischer Forró, arabische Lieder, türkische und iranische Stücke, deutsche Volkslieder und Vielfältiges aus europäischen Folktraditionen. Wenn sich das interkulturelle Orchester Folklang auf der Bühne präsentiert, wird diese ganze Bandbreite sicht- und vor allem hörbar.
Aber es ist weit mehr als bloße Unterhaltung: Es ist ein Moment, in dem Menschen verschiedenster kultureller Hintergründe einen gemeinsamen Klang erzeugen und tragen. Jede/r Einzelne prägt diesen gemeinsamen Klang zugleich durch seine Individualität. In der Musik spiegelt sich ein Entwurf des Miteinanders, wo „anders“ nicht „fremd“ bedeuten muss.
Die zentralen Merkmale im Konzept des Projekts sind darauf ausgerichtet, einen Raum für Begegnung zu schaffen.
Das Erlernen von Musik nach Gehör und ohne Noten ist ein intuitiver, unmittelbarer Weg, auch fremde musikalische Strukturen sprichwörtlich spielend kennen zu lernen. Jede/r Teilnehmer/in kann lernen und lehren: Das Projekt lebt von den Beiträgen der MusikerInnen. Auf diese Weise findet ein Austausch auf Augenhöhe statt.
Das Projekt versteht sich als offen und niedrigschwellig, so dass Menschen unabhängig von Kultur, Alter und sozialem Status erreicht werden. Bisher fremde Menschen lernen sich so in einem ungezwungenen und authentischen Rahmen kennen. Denn die Musik kann helfen, sprachliche wie kulturelle Barrieren zu überwinden. Sie spricht die Emotionen an. Und so bleiben Interkulturalität und gelebte Teilhabe bei Folklang keine abstrakten Begriffe – sie werden vielmehr spürbar und emotional erfahrbar. Und das nicht nur bei den Teilnehmer/innen sondern auch beim Publikum, das sie erreichen.